Vor dem eigentlichen Vergärungsprozess müssen Bioabfall und Speisereste vorbehandelt werden. Abtrennung von Störstoffen, Sieben, Mahlen bzw. Häckseln und Homogenisieren sind Bestandteile der Vorbehandlung. Wenn Ihre Substrate Störstoffe enthalten, entwickeln wir eine individuell angepasste Verfahrenskette zur Aufbereitung Ihres Substrats. Dabei setzen wir nasse oder trockene Aufbereitungsverfahren ein. Falls eine Hygienisierung vorgesehen ist, verläuft diese meist bei einer Temperatur von 70°C und mit einer Dauer von 1 Stunde. Inputmaterial mit einem hohen Trockensubstanzgehalt wird mit Prozesswasser verdünnt, um einen problemlose Verfahrenstechnik zu gewährleisten. Abhängig von der Menge an Speisereste innerhalb des Bioabfalls kann ein zweistufiger Vergärungsprozess vorgesehen werden; d.h. das Inputmaterial gelangt erst in den Hydrolysebehälter und im Anschluss in den Fermenter. Der erste biologische Prozess ist die Hydrolyse. Bei dieser Art der Versäuerung besteht das entstehende Gas zum größten Teil aus CO2 und trägt nicht zur Energiegewinnung bei. Die eigentliche Produktion von Biogas erfolgt anschließend im Fermenter.
Die Fermenter sind nach industriellem Standard errichtet und bestehen aus Beton oder beschichtetem Stahl und werden teilweise zentral von oben, teilweise seitlich gerührt. Diese Arten der Durchmischung sollen gewährleisten, dass sich weder Schwimm- noch Sedimentationsschichten bilden.
Zur Verwertung des entstandenen Biogases werden bei Vergärungsanlagen meist Gasmotoren eingesetzt, die eine Leistung im MW-Bereich haben können. Das Gas wird meist in großen Gasbehältern zwischengespeichert. Zur Verbrennung des überschüssigen Biogases ist die Anlage mit einer Notfackel ausgestattet. Weitere Komponenten des Systems sind: Kühler, Kondensatschacht, Entschwefelung, Gasmesseinrichtung, etc.. Alternativ kann das Biogas auf Erdgasqualität aufbereitet und als Biomethan in das Erdgasnetz eingespeist werden.
Im Anschluss an den Vergärungsprozess wird der Gärrest häufig entwässert. Der feste Teil kann als Kompost an Privathaushalte, Baumschulen, Gärtnereien, Weinbaubetriebe oder Landschaftsgärtnereien verkauft werden. Der flüssige Teil wird wiederum zum Prozessbeginn zurückgepumpt, um das Inputmaterial zu verflüssigen. Potenzielles Problem dieser Prozesswasserkreislaufführung ist, dass sich in der Flüssigkeit eine Menge gelöster Salze befinden und sich nach mehreren Zyklen hohe Konzentrationen aufbauen, die sich hemmend auf das Bakterienwachstum auswirken können. Für die verfahrenstechnische Auslegung sind entsprechendes Fachwissen sowie Erfahrung unbedingt erforderlich.
Um eine Vergärungsanlage effektiv und effizient betreiben zu können, wird sie von einem übergreifenden Kontrollsystem überwacht, das vielfältige Mess- und Kontrolleinrichtungen besitzt.
Die Vergärung von Bioabfällen ist relativ komplex. Krieg & Fischer hat viele Jahre Erfahrung im Planen solcher Anlagen, um fundiertes und kompetentes Knowhow anbieten zu können.